Die kleinste Ortschaft der heutigen Einheitsgemeinde Lehre zählte ca. 125 Einwohner und 17 Wohnhäuser als man sich entschloss, auch in diesem Ort eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen.
Zu dieser Zeit war die Löschwasserversorgung noch äußerst schwierig, denn im Dorf gab es noch keine Wasserleitung und man war auf zwei offene Wasserstellen ( Löschwasserteiche) angewiesen, die am Dorfeingang (Oberdorf) und in der Dorfmitte (Ehlernwäldchen) am Auslauf einer Quelle lagen.
Aufgrund dieser Tatsache wurde die erste Handdruck-Feuerspritze mit Druckwindkessel (Saugwerk) und dem dazugehörigen Schlauchmaterial erworben, welche den Löscherfolg im Ort erheblich verbesserte. Sie wurde von zwei Pferden der ortsansässigen Bauern zur Einsatzstelle gezogen und von 4-6 kräftigen Feuerwehrleuten bedient. Untergestellt war diese Handdruckspritze im ehemaligen Gemeindebackhaus (Ecke Ehmener Straße, Jelpker Straße), an dem ein Wagenschuppen angebaut wurde. Noch heute befindet sich die Handdruckspritze im besitz der Ortsfeuerwehr und ist zum Symbol und wiedererkennungswert unseres Logos geworden.
Außer Dienst genommen wurde die Handdruckspritze nach 59 Jahren, im Jahr 1934, wo sie durch eine Tragkraftspritze mit einem Einachsanhänger (TSA) der Firma Ziegler ersetzt worden ist.
Seinerzeit erstmals erwähnter Ortsbrandmeister und gleichzeitig Bezirkshauptmann des Löschbezirkes im kommunalen Kreisverbrand Riddagshausen-Vechelde für die Ortschaften Beienrode, Flechtorf, Groß Brunsrode und Klein Brunsrode war Gustav Schulze.
Gebaut wurde die Handdruckspritze vom Familienunternehmen der Glocken- und Kunstgießerei Jauck in Leipzig, welches von 1796 bis 1903 bestand. Die Gießerei stellte als königlich-sächsische Privat-Spritzenfabrik auch Feuerlöschgeräte her, wie unter anderem unsere Handdruckspritze.
Die Firma lieferte über 5000 Handfeuerspritzen und 28 Dampffeuerspritzen aus.
Wir besitzten die PatentNr. 2798.